Präqualifikation
 


Entbürokratisierung und Kostenvorteile für die Betriebe

Das Vergaberecht verlangt für die Vergabe öffentlicher Aufträge eine Vielzahl von Nachweisen, mit denen die Unternehmen für jeden einzelnen öffentlichen Auftrag ihre Eignung (Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit) dokumentieren müssen. Das Zusammenstellen und Prüfen dieser Unterlagen bindet sowohl bei den Unternehmen als auch bei öffentlichen Auftraggebern Personal und verursacht erhebliche Kosten.

Um Vergabestellen wie Unternehmen von diesen Bürokratiekosten zu entlasten, haben Bund, Länder und Kommunen sowie die Verbände der Bau- und Ausbauwirtschaft die Einführung eines Präqualifi­kationsverfahrens vereinbart. Unter ­Präquali­fikation ist die vorgelagerte auftragsunabhängige Prüfung der Eignungsnachweise auf der Basis der in § 8 VOB/A definierten Anforderungen und gegebenenfalls zusätzlicher Kriterien zu verstehen.

Die Präqualifikation ist freiwillig; d.h. nach wie vor wird es zukünftig möglich sein, im konkreten Ausschreibungsfall Nachweise durch entsprechende Einzeldokumente zu führen. Durch die Präqualifikation können wesentliche Teile der im Vergaberecht derzeit für jeden einzelnen Auftrag geforderten Eignungsnachweise (Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit - § 8 VOB/A) ersetzt werden. Es wird eine im Internet öffentlich zugängliche, bundesweite Liste geschaffen, in der die präqualifizierten Unternehmen geführt werden. Die öffentlichen Auftraggeber können darüber hinaus sämtliche in der Liste hinterlegten Informationen abrufen. Bauunternehmen, die von der Möglichkeit der Präqualifikation Gebrauch machen, erzielen erhebliche Einspareffekte. Sie sind als präqualifizierte Bieter von der Verpflichtung zur Vorlage einer großen Anzahl von Dokumenten befreit, die derzeit bei jeder Ausschreibung zum Nachweis der Eignung zu erbringen sind. Bei der Bewerbung um öffentliche Aufträge muss das Unternehmen nur noch darauf hinweisen, dass es präqualifiziert ist.

Im Zuge des umfassenden Dienstleistungsangebotes begleitet der Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz auch das Präqualifikationsverfahren für Betriebe, die Aufträge für die öffentliche Hand ausführen. Teilnehmende Betriebe legen die erforderlichen Dokumente und Unterlagen über den Baugewerbeverband Rheinland- Pfalz nur einmal der Zertifizierung Bau, Berlin, vor und aktualisieren diese. Nach Prüfung werden diese Nachweise per Internet den öffentlichen Auftraggebern zugänglich gemacht; die Vorlage dieser Unterlagen bei jedem einzelnen Angebot entfällt. Ein Hinweis im Angebot auf die erfolgte Präqualifizierung genügt zur Teilnahme am Vergabeverfahren. Die Betriebe sparen sich damit den teilweise enormen Zeit- und Kostenaufwand ein, der insbesondere auch für Angebote anfällt, die nicht zum Zuschlag führen.

Interessenten wenden sich bitte an die Verbandsgeschäftstelle in Kaiserslautern Tel. 0631 / 31635-0 oder EMail.
 
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